Pressemeldung zum Jahresbericht 2023 weiterlesen
24-04-2024
Pressemeldung zum Jahresbericht 2023 weiterlesen
24-04-2024
Jahresbericht 2023 versandt weiterlesen
24-04-2024
Wir sind eine 9 Personen starke unabhängige Kommission, die die Aufarbeitung der sexuellen Gewalt im Bistum Limburg vorantreibt und kritisch begleitet. Zusammen mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen bringen 3 Mitglieder ihre Expertise als Betroffene ein.
Um das Ausmaß der sexuellen Gewalt im Bistum Limburg zu erfassen und aufarbeiten zu können, bitten wir Sie, uns Ihre Erfahrungen mitzuteilen.
Wir sichern Ihnen Vertraulichkeit und Anonymität zu, soweit Sie dies wünschen.
Bitte beachten Sie, dass Sie sich zunächst an die vom Bistum beauftragten Ansprechpersonen Frau Prof. Rieke oder Herrn Ohlemann (https://gegen-missbrauch.bistumlimburg.de/beitrag/ansprechpersonen-8/) wenden müssen, wenn Sie einen Antrag auf Anerkennung des Leids, d.h. eine materielle Leistung stellen wollen. Die im Bistum geltenden Regelungen (z.B. Interventionsordnung) streben auch an, dass Hinweise auf sexuellen Missbrauch, der dem Bistum bisher nicht bekannt ist, zuerst den genannten Ansprechpersonen mitgeteilt wird.
Claudia Burgsmüller und Gregor Noll bieten Ihnen vertrauliche Gespräche an. Wenn Sie selbst von sexuellem Missbrauch betroffen sind oder waren, wenn Sie Zeitzeugin oder Zeitzeuge sind, ist die Anhörung eine Möglichkeit, uns zu berichten. weiterlesen
Wir wissen, dass nicht nur Betroffene selbst, sondern auch Zeitzeuginnen durch die Erfahrung, dass sexueller Missbrauch in ihrer engsten Umgebung stattgefunden hat, belastet sind. Wir interessieren uns auch für die Vertuschungsvorgänge und das machtvolle Schweigen in einzelnen Pfarreien.
Sie bestimmen nach dem Gespräch mit uns, ob Ihre Mitteilungen anonym bei der Kommission verbleiben oder ob Sie sich für eine Weiterleitung an eine kirchliche oder externe Stelle entscheiden.
Bitte beachten Sie, dass wir keine therapeutischen Gespräche oder Rechtsberatung anbieten können. Wenn Sie entsprechende Wünsche haben, vermitteln wir Ihnen Kontakte zu spezialisierten Fachleuten.
Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir Ihre Angaben. Wir sichern Ihnen zu, dass Sie die Kontrolle über die Verwendung Ihrer Angaben behalten.
Jede und jeder Betroffene, die oder der sexuelle Grenzüberschreitungen und Übergriffe im Bistum Limburg erlebt hat.
Jede Zeugin und jeder Zeuge, die oder der sexuelle Grenzüberschreitungen und Übergriffe im Bistum Limburg wahrgenommen hat oder Kenntnisse davon hat.
Bitte melden Sie sich, auch wenn Sie unsicher sind oder Fragen haben.
Die Ursachen sexueller Gewalt können nur beseitigt werden, wenn die Aufarbeitung kritisch von einem unabhängigen Gremium, das nicht im Dienst der Kirche steht, begleitet wird. weiterlesen
Warum eine „Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs“ für das Bistum Limburg?
Der Bischöfliche Beauftragte ist schon seit 2020 tätig und der Implementierungsprozess der 61 Maßnahmen aus dem Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ in den kirchlichen Institutionen des Bistums Limburg ist in vollem Gange. Die Ursachen und die Faktoren, die den sexuellen Missbrauch begünstigen, können nur dann beseitigt werden, wenn dieser Prozess kritisch von außen begleitet wird.
Konstituierung
Am 13.06.2020 haben der Bischof und die Vorsitzende der Diözesanversammlung in der Frankfurter Paulskirche von den 70 Mitarbeitenden im MHG-Nachfolgeprojekt „Betroffene hören- Missbrauch verhindern“, die Ergebnisse einer ersten Aufarbeitung entgegengenommen.Sie haben die Umsetzung der empfohlenen über 60 Maßnahmen zur Bekämpfung sexueller Gewalt im Bistum in aller Öffentlichkeit versprochen.
Am 31.01.2022 wurde von Bischof Georg Bätzing die 9-Personen starke Unabhängige Kommission berufen. Die Kommission macht mit der Beteiligung von drei Betroffenen ernst mit dem Grundsatz, dass die Betroffenen die eigentlichen Expert:innen für die Gestaltung der begonnenen Aufarbeitungsprozesse sind. Ein Ziel der Kommissionsarbeit ist es, zu einer „Aufarbeitung auf Augenhöhe“ mit den Betroffenen zu gelangen.
Claudia Burgsmüller, geb.1950 in Duisburg
Als Rechtsanwältin in Berlin und Wiesbaden habe ich seit 1981 Frauen, Mädchen und Jungen als Verletztenbeistand und Nebenklagevertreterin in Strafverfahren vertreten, in denen es um Verbrechen der sexualisierten Gewalt ging. Mein Focus war und ist dabei auf die Überlebensstrategien der Verletzten, auf ihre beeindruckenden Widerständigkeiten und kleinen Listen der Ohnmacht gerichtet. weiterlesen
Auch als Vorsitzende der Unabhängigen Kommission im Bistum Limburg werde ich weiter daran arbeiten, Betroffene zu aktivieren und ihrer Festschreibung auf den Opferstatus entgegenzuwirken.
Berufliche Vita
1977-1980 juristische Mitarbeiterin im 1. deutschen Frauenhaus in Berlin.
Seit 1981 Rechtsanwältin, zunächst in Berlin. Vertretungsprofessur an der Hochschule Rhein-Main Wiesbaden für Strafrecht und Familienrecht im Fachbereich Sozialwesen 1985-1990. Seitdem Rechtsanwältin in Wiesbaden.
Seit 2010 Aufklärung und Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule und vorläufiger Abschlussbericht;
2012 für Ärzte für die 3.Welt e.V. (heute German Doctors e.V.) Bericht und Aufarbeitung von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs sowie Entwicklung eines Kinderschutzkonzeptes;
2015 bis 2017 Aufarbeitung und Studie über sexuellen Missbrauch an der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Darmstadt. Von 2016 bis 2019 regionale Anhörungsbeauftragte für die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs beim UBSKM.
2019-2020 Unabhängige externe Projektbeobachterin im MHG-Folgeprojekt des Bistums Limburg: “Betroffene hören-Missbrauch verhindern.“
Veröffentlichungen u.a. im Bereich Nebenklage und Verletztenrechte, Gewalt gegen Frauen, Sexueller Missbrauch in Institutionen und Kritik der Aussagepsychologie.
Gregor Noll, geb. 1962 in Mainz
Von Beruf bin ich Sozialpädagoge und habe von 1989 bis 2003 im Sozialdienst des Jugendamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden gearbeitet. Hier hatte ich beruflich immer wieder mit Fällen von Missbrauchen in verschiedenen Formen und Ausprägungen zu tun. Meine Aufgabe war, die von Missbrauch Betroffenen vor weiteren Übergriffen zu schützen. weiterlesen
Ich musste mit den Tätern und dem Umfeld Aufdeckungsgespräche führen und kooperierte in diesem Zusammenhang immer wieder mit den wichtigen Institutionen, wie Wildwasser e.V., dem Kinderneurologischen Zentrum in Mainz und auch mit dem Clementinen Kinderhospital in Frankfurt, die im Bereich "Schutz vor sexualisierter Gewalt" Pionierarbeit geleistet haben.
In dieser Zeit machte ich auch eine familientherapeutisch Zusatzausbildung und eine Ausbildung zum Mediator.
Seit 2003 arbeite ich nun in der Beratungsstelle für Selbständiges Leben im Alter der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Mehrere Jahre war ich Mitglied einer Selbsthilfe Gruppe für Betroffene von sexueller Gewalt, die ich zeitweise auch angeleitet habe.
In die Unabhängige Kommission des Bistums Limburg wurde ich berufen als Vertreter des Betroffenenbeirats der Bistümer Fulda/Mainz/Limburg.
Mein Blick ist auf die Verletzungen gerichtet, die Missbrauch verursacht. Nicht nur bei den Betroffenen selbst, sondern auch in deren Umfeld!
Dr. Christine Raupp, geb. 1959 in Darmstadt
Nach dem Studium der Agrarwissenschaften und Promotion habe ich mich der sozialen Arbeit zugewandt, zahlreiche Weiterbildungen zur Thematik der sexualisierten Gewalt an Mädchen und Frauen besucht, ein Aufbaustudium zur „personzentrierten Beratung und Krisenintervention“ absolviert und mich in Psychotraumatologie weitergebildet. Seit 1991 arbeitete ich in verschiedenen feministischen Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Hessen, davon 24 Jahre als Geschäftsführerin von Wildwasser Wiesbaden e.V.. weiterlesen
In die UKO bringe ich meine umfangreiche Praxiserfahrung in den Aufgabenbereichen Prävention, Vermutungsabklärung, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt ein. Mein Schwerpunkt lag viele Jahre lang in der Beratung von betroffenen Mädchen und von in der Kindheit/Jugend betroffenen Frauen, von nicht-missbrauchenden Angehörigen und Fachkräften. Auch die Beratung von Betroffenen ritueller Gewalt und organisierter Kriminalität gehörte dazu. Daneben gab ich zahlreiche Fortbildungen und brachte durch Öffentlichkeitsarbeit und (fach-)politisches Engagement einen qualifizierteren Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt voran, nicht zuletzt als langjährige Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft der Hessischen feministischen Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend.
Prof.in Dr. Milena Noll, geb. 1973 in Limburg (Lahn)
Ich habe viele Jahre und mit viel Engagement als Sozialarbeiterin im multiperspektivischen Bereich der Prävention gegen sexuellen Missbrauch an Kindern gearbeitet. weiterlesen
Heute lehre und forsche ich an der Frankfurt University of Applied Sciences zu den Themen sexualisierte Gewalt, Trauma, Disclosure sowie kindzentrierte Hilfs- und Hilfewege. Meine Forschungs- und Publikationsprojekte beleuchten vielfach sexualisierte Gewaltverhältnisse aus der Perspektive von Frauen und Kindern, um diesen eine Stimme zu verleihen und herauszufinden, welche zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen im Bewältigungsprozess hilfreich sein könnten. Ebenso untersuche ich, welche Hilfsangebote für junge Menschen barrierearm sind, um darauf aufbauend Strategien und Konzepte zu entwickeln, die es ihnen erleichtern, diese Hilfen in Anspruch zu nehmen.
Meine Erfahrung zeigt, dass es sehr schwer ist, Worte für die erlebten Geschehnisse zu finden, insbesondere angesichts des ausgeübten Unrechts seitens der Täter und häufiger auch des Umgangs der Erwachsenen damit.
„Die Auseinandersetzung mit den Folgen des erlebten Unrechts erfordert die Anerkennung der Verwundbarkeit des Menschen. Psychische Traumatisierungen werfen oft existenzielle Fragen auf, da sie den Bereich des Undenkbaren berühren. Daher ist der Glaube an die Erzählungen in all ihren Facetten und Ambivalenzen der erste Schritt zur Anerkennung des Unrechts. Schweigen hingegen kann, als ein Spiegel einer jahrelangen schweigenden Gesellschaft interpretiert werden.“
Die Schaffung von vertrauensvollen Sprechräumen und Zugängen für Kinder, um sich beschweren und mitteilen zu können, sowie die Bereitstellung von sicheren Orten für junge Menschen durch gute Schutzkonzepte und kindzentrierte Hilfs- und Beratungsangebote haben mehr denn je an Bedeutung gewonnen, um betreuende, unterstützende und beratende Arbeitsbereiche auszugestalten. Die Aufarbeitung, Aufklärung und langfristige Prävention gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen sowie der aktive Schutz und die Stärkung von Kindern, liegen mir besonders am Herzen.
Laura Heun
Mein Engagement für die Aufarbeitung im Bistum Limburg kommt aus meiner jahrelangen ehrenamtlichen sowie hauptberuflichen Arbeit im größten katholischen Jugendverband, der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, heraus. Bei der Arbeit mit ehrenamtlichen Jugendgruppenleitungen und ehrenamtlichen Funktionsträger*innen habe ich gelernt, wie stark eine umfangreiche Präventions- und Haltungsarbeit den Verband und seine Strukturen verändern kann, aber auch wie schnell dieser Prozess an seine Grenzen kommt, wenn wir uns nicht gleichzeitig unserer eigenen Missbrauchsgeschichte stellen. weiterlesen
Aufarbeitung bedeutet für mich, nicht nur das quantitative Erfassen des Geschehens, sondern vielmehr ein ehrlicher Blick auf die Kultur, die Strukturen und die Haltung, die zum Missbrauch beigetragen haben und die Auseinandersetzung damit, ob und warum dieser vertuscht worden ist.
Ehrenamtliche sind das Fundament und die wichtigste Säule der Kirche und ihrer Verbände und Einrichtungen – sie sind in alle Schritte der Aufarbeitung partizipativ und aktiv einzubinden.
Nehmen wir das ernst, kann die Aufarbeitung der wichtigste Motor für Veränderung sein. Nehmen wir die Ehrenamtlichen nicht mit in den Prozess, wird der ganze Prozess nicht gelingen.
Karin Walter, Vizepräsidentin des Landgerichts Limburg a. D.
Seit 1979 zunächst als Staatsanwältin in Hamburg und Limburg und seit 1981 als Richterin in der Strafrechtspflege tätig. Als langjährige Vorsitzende einer Jugend- und Schwurgerichtskammer stellte sich der unmittelbare Kontakt zu den Opfern sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt und der vertrauensvolle Umgang mit den Betroffenen als eine der herausforderndsten Aufgaben einer Hauptverhandlung dar. weiterlesen
Von der Kommissionsarbeit erwarte ich die Aufklärung vergangenen Unrechts, insbesondere die Sichtbarmachung von Strukturen, die diese Straftaten ermöglicht und deren Aufdeckung verhindert haben. Im Vordergrund sollte der vertrauensvolle Umgang mit den Betroffenen stehen, die oft auch nach Jahren des erlebten Martyriums an seelischen und körperlichen Folgen leiden. Zwar sind Schmerzensgeldzahlungen eine Art der Wiedergutmachung; wichtig erscheint mir jedoch auch, den Betroffenen die Gewissheit zu vermitteln, dass sie keinerlei, wie auch immer geartetes Verschulden trifft. Das häufige Vorbringen von Tätern, die oder der Betroffene hätten es doch gewollt oder jederzeit beenden können, muss klar als Verhöhnung der Opfer angeprangert werden.
Josef Bill
Im Westerwald aufgewachsen und lebend war ich vor meiner Pensionierung Anfang 2019 beruflich ab 1981 lange Jahre bis 2010 als Richter am Landgericht Limburg tätig, von wo aus ich zum Oberlandesgericht Frankfurt wechselte. weiterlesen
Indem ich insbesondere als Mitglied einer großen Strafkammer häufig mit Sexualdelikten befasst war, war es mir besonders wichtig, durch einen klaren Blick auf das strafrechtlich zu beurteilende Geschehen und die daraus abzuleitenden Folgen den diametralen Interessen von Betroffenen und Tätern gerecht zu werden.
Als eines von drei Mitgliedern des MHG- Nachfolgeprojekts war ich an der Aufklärung von Verdachtsfällen des sexuellen Missbrauchs sowie der sexuellen Gewalt durch klerikale Mitarbeiter beteiligt.
Gemeinsam mit dem früheren Präsidenten des Landgerichts Limburg Ralph Gatzka und der Diplom Psychologin Bettina Keller aus Frankfurt habe ich an der Erstellung des Abschlussberichts „Betroffene hören- Missbrauch verhindern“ mitgewirkt.
Neben meiner Tätigkeit in der „Unabhängigen Kommission“ bin ich als Mitglied des Beraterstabes des Bistums Limburg mit der Aufarbeitung angezeigter Fälle sexuellen Missbrauchs beschäftigt.
Zum Mitglied der Unabhängigen Kommission bin ich auf Vorschlag der Hessischen Landesregierung bestellt worden.
Sam Scharnagl
Student der Rechtswissenschaften und Politikwissenschaften an der Universität Frankfurt am Main.
Die spezifischen Strukturen und Risikofaktoren (u.a. Klerikalismus, Frauenfeindlichkeit, Zölibat, katholische Sexualmoral), die sexuellen Missbrauch ermöglicht, erleichtert oder dessen Aufdeckung verhindert haben, sind inzwischen sattsam bekannt. Auf sie richtet sich unser Fokus- aus dem Blickwinkel der jeweiligen Profession. weiterlesen
In den ersten Monaten hat sich die Arbeit der Limburger Unabhängigen Kommission auf die kritische Überprüfung der geplanten und in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen konzentriert. Dazu hat sie sich bei ihren ersten Sitzungen einen Überblick über den Stand der Implementierung verschafft und die Implementierungs- Verantwortlichen der Institution angehört, kritisch befragt und eigene Stellungnahmen mit Ergänzungs- und Änderungsempfehlungen erarbeitet.
Die Kommissionsarbeit hat zum Ziel, in die Öffentlichkeit hinein zu wirken: Stellungnahmen zu innerkirchlichen Vorgängen sollen transparent und offen kommuniziert werden. Damit werden die Anliegen der Betroffenen vor erneutem Beschweigen bewahrt.
Nach der Geschäftsordnung, die sich die Unabhängige Kommission gegeben hat, hat sie insbesondere folgende Aufgaben:
1. die quantitative Erhebung des sexuellen Missbrauchs in der Diözese Limburg inklusive der in ihrem Bereich tätigen Orden und geistlichen Gemeinschaften*
2. die Untersuchung des administrativen Umgangs mit Tätern und Betroffenen
3. die Identifikation von Strukturen, die sexuellen Missbrauch ermöglicht oder erleichtert oder dessen Aufdeckung erschwert haben,
4. die Überprüfung des Implementierungsprozesses der Maßnahmen aus dem Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“. Hierbei berücksichtigt sie sowohl die Erkenntnisse der „MHG-Studie“ als auch die laufenden oder abgeschlossenen diözesanen Aufarbeitungsprojekte.
Anknüpfungspunkt für die Arbeit der Kommission sind die Zeugnisse von Betroffenen sexueller Gewalt im Kontext kirchlicher Einrichtungen und Betätigungen ebenso wie die von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Aus diesem Grund werden Anhörungen dieser Personengruppen einen Schwerpunkt der Tätigkeit bilden. Die Kommission erhofft sich aufgrund ihrer eigenen Expertise und Unabhängigkeit einen Vertrauensvorschuss auch von denjenigen zu erhalten, die es ablehnen, mit der Institution Kirche und ihren Vertreter:innen in Kontakt zu treten.
Schließlich gilt es, sich mit den Kommissionen der anderen deutschen Bistümer zu vernetzen und gegebenenfalls gemeinsame Aufarbeitungsprojekte zu initiieren, wenn bistumsübergreifende Bedarfe identifiziert werden.